Mit einer Feierstunde im Forum der Martin-Luther-Schule in Buseck beging der Verein für Jugendfürsorge und Jugendpflege am 9. Februar seinen personellen Wechsel an der Vereinsspitze.
Der bisherige Vorstand, bestehend aus Dr. Matthias Martin, Horst Lindenstruth, Dr. Gerhard Niebergall, und Armin Stroh, machte Platz für das fünfköpfige Nachfolger-Team. Berthold Martin, Peter Heydt, Ina Köhl, Dr. Katarina Müller und Willy Rommelspacher werden nun die Geschicke des Vereins mit seinen mittlerweile rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lenken.
Aufsichtsratsvorsitzender Detlev Detering blickte gemeinsam mit Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Helmut Remschmidt, ehemaliger Leiter der Klinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie der Universität Marburg, unter anderem auf die langjährige Vorstandsgeschichte von Dr. Matthias Martin zurück. „Im Jahr 1973, inmitten tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen übernahm der erst 27-jährige Martin den Vorstandsvorsitz“, berichtete Detering. Dr. Martin habe den Verein mit seinen Einrichtungen wie der Leppermühle, weg von der Betreuung sozial auffälliger Jugendlicher geführt und hin zur einer Betreuung und Förderung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen entwickelt. Wegweisend, so Detering und Remschmidt, sei dabei von Beginn an die Zusammenarbeit von Pädagogen, Psychologen und Ärzten gewesen. Ein weiterer Baustein ist dabei die vereinseigene Martin-Luther-Schule. „Auf diese Weise konnten auch schwer erkrankte Kinder wieder in Schule und später in Ausbildung und selbständiges Leben gebracht werden“, so Remschmidt. Bis zum heutigen Tage habe sich dieses Konzept bewährt, das den Kindern ausreichend Zeit für ihre Entwicklung verschaffe.
Dr. Matthias Martin beschränkte sich in seiner Dankesrede auf die, wie er sagte, „subjektive Seite des heutigen Tages“. Er betonte, dass er in den vielen Jahren immer auf eine gute Mitarbeiterschaft setzen konnte, mit denen er so manche Krise überwand. „Der Generationenwechsel kommt jetzt zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Personen“, so Martin. Er wünschte seinen Nachfolgern Erfolg, Durchhaltevermögen und vor allem Ideologiefreiheit.
Christiane Hartmann, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, lud den scheidenden Vorstand noch einmal zu einem Rückblick und Ausblick ein, bevor der neue Vorstandvorsitzende Berthold Martin, das Wort ergriff. Er betonte, dass der Verein erneut einen großen Veränderungsprozess durchlaufe. „Zum einen durch neue Organisationsstrukturen, zum anderen auch durch eine zunehmende Ökonomisierung und Bürokratisierung von außen“, so Martin. Der Verein habe derzeit mehrere große Projekte wie den Neubau des Arbeitstrainings-Bereichs und den Umzug der Verwaltung zu stemmen, zählte Martin auf. Er sei zuversichtlich, diese Aufgaben gemeinsam mit den Mitarbeitern des Vereins und seinen Vorstandskollegen lösen zu können. „Ich bin froh, hier zu sein und freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“
Weitere Grußworte sprachen Peter Siemon (Leiter der Beratungsstelle) Inge Waddy-Faust und Anke Lorenzen (Mitarbeitervertretung) sowie der Sprecher des Heimrates.
Für das kurzweilige kulturelle Rahmenprogramm sorgten der Mitarbeiterchor, eine Bewohnerin am Klavier sowie die Marburger Lyrikkompanie.