OB Dietlind Grabe-Bolz zu Besuch

Dietlind Grabe-Bolz (Oberbürgermeisterin der Stadt Gießen) und Berthold Martin (Vorstandsvorsitzender des vjj)

Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz folgte gerne unserer Einladung zu einem Informationsgespräch über die vielfältigen regionalen und überregionalen Angebote des Vereins. Trotz eisiger Temperaturen kam das Stadtoberhaupt mit dem Fahrrad zum Termin. Begrüßt wurde sie von Vorstand und Vertretern der Gießener Einrichtungen. Bei dem anschließenden Rundgang über das Gelände in der Hein-Heckroth-Straße verschaffte sich Grabe-Bolz einen eigenen Eindruck vom Gießener Standort. In den fast 70 Jahren seines Bestehens hat der Verein sich stetig weiterentwickelt und den gesellschaftlichen Anforderungen angepasst.

„Die Nachfrage, insbesondere nach den stationären Angeboten, ist groß und die Warteliste mitunter lang“, so Berthold Martin, Vorstandsvorsitzender des Vereins. Grabe-Bolz interessierte der Kontext in dem sich ein solch spezialisiertes Angebot im Bereich der psychotherapeutischen Wohnheime entwickeln konnte. Der besondere Umstand, schon frühzeitig und eng verzahnt mit dem stationären Angebot, eine Schule für Kranke (MLS, Buseck) 1954 gegründet zu haben, ist im Rückblick ein entscheidendes Element für die heutige Qualität der Angebotspalette. Als dezentral organisiertes Wohnheim sind die Wohngruppen der LepperMühle auf etliche Gemeinden des Kreises im Osten Gießens verteilt. Nur so kann die große Heimeinrichtung dem heutigen Standard einer modernen Heimerziehung Rechnung tragen.

In den beiden Gießener Heimen setzt man mit einem gestuften Konzept auf Verselbständigung der Bewohner. "Die intensive Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Professionen ist Teil des Konzeptes", erläuterte Jürgen Schönberger, Leiter des Berthold-Martin-Hauses (BMH).

Im Fokus der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) stehen Kinder im Grundschulalter aus der Stadt Gießen, deren Verbeib in den Familien gesichert werden soll. "Auch die Elternarbeit ist ein wesentlicher Teil unserer Arbeit", so Heiko Hennings, Leiter der HPT.

Die Ärztlich-Psychologische Beratungsstelle blickt auf eine lange Tradition als Erziehungsberatungsstelle in Gießen zurück, erzählte Peter Siemon (Leiter der Beratungsstelle) der Oberbürgermeisterin. „Bei uns werden jährlich etwa 400 Familien beraten“, so Siemon. Das Angebot ist als ‚Hilfe zur Erziehung‘ ein niederschwelliges und effizientes Angebot der Jugendhilfe. Vor einigen Jahren hat sie ihr Beratungsangebot um die Paar- und Einzelberatung erweitert.

Gesellschaftspolitische Diskurse, Kostendruck und Zeitgeschehen verlangen fortwährende Anpassungsleistungen. „Heute fordern Fragen zur Teilhabe und Inklusion differenzierte Antworten“, erläuterte Martin und kündigte an, die OB alsbald zu einem zweiten Besuch einzuladen, um ihr dann in Buseck die LepperMühle vorzustellen.

Grabe-Bolz stellt abschließend fest: „Die stete Weiterentwicklung des Vereins für Jugendfürsorge und Jugendpflege, die Alleinstellungsmerkmale mancher Angebote, das professionelle, kooperative und integrierte Arbeiten und nicht zuletzt die freundliche und offene Atmosphäre der Einrichtungen verdienen Respekt und Unterstützung.“