Die vollstationäre Betreuung erfolgt in zwei alters- und geschlechtsgemischten Wohngruppen mit jeweils zehn Plätzen. Jeder junge Mensch hat ein eigenes Einzelzimmer, um eine persönliche Rückzugsmöglichkeit und Privatsphäre zu gewährleisten. Zusätzlich stehen Zimmer in Verselbstständigungsappartements zur Verfügung. Diese bieten jungen Menschen, die sich auf ein selbstständiges Leben vorbereiten, eine flexible und individuell angepasste Betreuung. Das Versorgungs-, Betreuungs- und Behandlungsangebot wird situativ abgestuft, sodass die jungen Menschen zunehmend Verantwortung übernehmen können.
Jede Wohngruppe wird von einem engagierten Team aus vier bis fünf Fachkräften betreut, darunter Erzieher/innen, Sozialpädagog/innen und Jahrespraktikant/innen . Nachts ist stets ein Betreuer im Haus, um eine kontinuierliche Unterstützung und Sicherheit zu gewährleisten.
Ganzheitliche Unterstützung im Alltag & Therapie
Die Betreuung im Adalbert-Focken-Haus umfasst eine Vielzahl an Angeboten, die den jungen Menschen helfen, ihren Alltag besser zu strukturieren und persönliche Fortschritte zu erzielen. Neben der individuellen psychotherapeutischen Behandlung erhalten sie Unterstützung im schulischen und beruflichen Bereich, um ihre Zukunftsperspektiven aktiv zu gestalten.
Ein zentraler Bestandteil unseres Ansatzes ist die problem- und symptomzentrierte Begleitung im Alltag. Die jungen Menschen werden dabei unterstützt, ihre Schwierigkeiten zu erkennen und gezielt an deren Bewältigung zu arbeiten. Gleichzeitig wird großer Wert auf die Förderung alltagspraktischer Fähigkeiten gelegt, um sie schrittweise auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Freizeitaktivitäten zu entdecken und persönliche Interessen zu entwickeln – sei es in unserem Werkraum, auf dem Sportplatz oder durch externe Freizeitangebote.
Die psychotherapeutische Begleitung wird durch drei Diplom-Psycholog/innen durchgeführt, die im Einzelgespräch mit den jungen Menschen arbeiten. Sie sind Teil des ärztlich-therapeutischen Dienstes des Trägervereins, der die Indikationsstellung und Durchführung der Behandlung sicherstellt. Der ärztlich-therapeutische Dienst ist zudem qualifiziert, Wirkung und Nebenwirkungen medikamentöser Behandlung zu überwachen. In den therapeutischen Einzelgesprächen finden sowohl alltägliche Themen des persönlichen Lebens (Freundeskreis, Ausbildung, Familie, Wohngruppe) als auch störungsspezifische Inhalte einen Raum. Mit der Zeit gewinnt auch die biografische Arbeit an Bedeutung, insbesondere dann, wenn sie für die persönliche Entwicklung oder die Verbesserung der Symptomatik von entscheidender Relevanz ist.
Klare Strukturen & individuelle Förderung
Die jungen Menschen leben in einer strukturierten Umgebung, in der klare Regeln und ein respektvolles Miteinander einen wichtigen Stellenwert haben. Jeder Bewohner wird von einem persönlichen Kontaktbetreuer begleitet, der ihn im Alltag unterstützt und eine stabile Ansprechperson bietet. Die Pädagoginnen und Pädagogen gestalten den Tagesablauf, regeln das soziale Zusammenleben und unterstützen die jungen Menschen bei schulischen und beruflichen Fragen. Dabei stehen sowohl die individuelle Förderung als auch die soziale Integration in die Wohngruppe im Vordergrund.
Ein besonderer Aspekt unserer Einrichtung ist das Verselbstständigungsprogramm, das über das sogenannte Trainingswohnen umgesetzt wird. Die jungen Menschen, die sich auf ein eigenständiges Leben vorbereiten, können in Appartements untergebracht werden, um unter Begleitung des Teams ihre Selbstständigkeit schrittweise zu erproben.
