Für Jugendämter & Kliniken

Für Jugendämter & Kliniken

Personenkreis:

Die Einrichtung richtet sich an junge Menschen im Alter von 14 bis 23 Jahren, die unter psychischen Erkrankungen leiden und dadurch in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe eingeschränkt sind. Viele der Klientinnen und Klienten kommen aus einer stationären klinischen Nachsorge und haben einen hohen Bedarf an Rehabilitationsmaßnahmen. Dazu zählen unter anderem junge Menschen mit Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Adipositas als Sekundärsymptomatik, mit Angst- und Zwangsstörungen wie Phobien, Schulangst, Zwangsstörungen oder selektivem Mutismus, mit affektiven Störungen wie Depressionen, Borderline-Persönlichkeitsstörung oder histrionischen Störungen sowie mit sozialen und Verhaltensauffälligkeiten wie Schulabsentismus, PC-/Mediensucht, Kontaktstörungen oder Pubertätskrisen.

Ziel ist es, diese jungen Menschen durch ein umfassendes Unterstützungsangebot zu fördern. Dieses umfasst die Betreuung in einer Wohngruppe, schulische Begleitung, therapeutische Maßnahmen sowie bei Bedarf ein gezieltes Arbeitstraining.

Die Einrichtung legt großen Wert auf Offenheit, Vielfalt und Inklusion. Unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder religiöser Zugehörigkeit sind alle Menschen willkommen. Es wird ein respektvolles Umfeld geschaffen, in dem sich jede und jeder angenommen und wertgeschätzt fühlen kann.

Grenzen des Angebots:

Nicht aufgenommen werden können junge Menschen, bei denen schwerwiegende Verhaltensauffälligkeiten wie externalisierende oder dissoziale Symptome, akute Gewaltbereitschaft, Drogenabhängigkeit oder Suizidgefahr im Vordergrund stehen. Ebenso ist die Aufnahme bei einer schweren geistigen oder Lernbehinderung ausgeschlossen.


Junge Menschen mit körperlicher Behinderung können unter bestimmten Voraussetzungen aufgenommen werden – nämlich dann, wenn eine führende psychiatrische Diagnose vorliegt und eine Einzelfallprüfung ergibt, dass eine bedarfsgerechte Versorgung in der Einrichtung möglich ist. Eine Aufnahme ist jedoch ausgeschlossen, wenn eine Gehbehinderung vorliegt, da das Haus nicht barrierefrei (kein Fahrstuhl) ist.

Betreuungsdauer:

Die jungen Menschen kommen grundsätzlich freiwillig in die Einrichtung, eine gewisse Therapie- und Mitwirkungsbereitschaft wird vorausgesetzt. Die maximale Betreuungsdauer ist gesetzlich auf das 27. Lebensjahr begrenzt.
Die konkrete Dauer hängt vom individuellen Entwicklungsverlauf ab und wird regelmäßig im Rahmen der Hilfeplanung in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten festgelegt.


Mögliche Abschlüsse der Maßnahme sind z. B. der Wechsel in eine andere Gruppe mit geringerem Betreuungsbedarf innerhalb des 3-Stufen-Konzepts, die Rückkehr in die Heimatregion oder in das familiäre Umfeld sowie die Vermittlung in eine erwachsenenspezifische Wohnform. Auch eine vorzeitige Beendigung ist möglich, etwa bei schwerwiegenden Regelverstößen oder mangelnder Mitarbeit.

Die Vorauswahl einer Anfrage erfolgt auf der Basis telefonischer und schriftlicher Informationen (z.B.Hilfeplan, Befundberichte) durch die Einrichtungsleitung.

An einem gemeinsamen Vorstellungsgespräch nehmen der junge Mensch, die Familie, das fallzuständige Jugendamt und möglichst ein/e Vertreter/in der bisher behandelnden stationären Einrichtung teil. Das Berthold-Martin-Haus wird durch eine pädagogische und eine psychotherapeutische Fachkraft vertreten.

Ein Probewohnen ist grundsätzlich möglich. Die Befürwortung durch den Kostenträger sowie die Klärung der Kostenübernahme sind dabei grundlegende Voraussetzungen.

Rechtsgrundlagen:

  • §35a SGB VIII sowie §41 SGB VIII i. V. m. § 35a SGB VIII
  • §34 SGB VIII sowie § 41 i. V. m. §34 SGB VIII

Alle aktuellen Leistungs- und Entgeltvereinbarungen stehen Ihnen hier zum Download zur Verfügung. Bei weiteren Fragen oder individuellen Anliegen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Haben Sie Fragen zum Betreuungskonzept, den psychotherapeutischen Angeboten oder dem Aufnahmeverfahren im Berthold-Martin-Haus? Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen und eine persönliche Beratung zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns!

+49 641 40007 10