In unseren Wohngruppen leben je nach Betreuungsintensität sechs bis neun junge Menschen, die rund um die Uhr von pädagogischen Fachkräften betreut werden. Ausnahme ist die Verselbstständigungsgruppe, in der die Betreuung überwiegend wochentags stattfindet.
Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer, zu jeder Wohngruppe gehören außerdem Bäder, eine Küche und Gemeinschaftsräume. Auch ein Musikzimmer und ein Fitnessraum können von den jungen Menschen genutzt werden. Das Berthold-Martin-Haus liegt zentral in Gießen. In der Stadt gibt es zahlreiche Freizeitangebote, die ebenfalls wahrgenommen werden können.
Von Montag bis Freitag werden die Gruppen von der Gießener Zentralküche des Trägervereins mit Mittagessen versorgt. Dies beinhaltet auch die Berücksichtigung von besonderen Anforderungen wie beispielsweise kaloriendefinierte Portionen, Diätpläne, vegetarische und vegane Kost.
Die Ökotrophologin und die Mitarbeiter der Zentralküche berücksichtigen die Bedürfnisse der Jugendlichen bei der Speiseplangestaltung. Samstags, sonntags und feiertags kochen die jungen Menschen mit den pädagogischen Fachkräften gemeinsam. Die jungen Menschen sind unter Anleitung für den Einkauf zuständig. Für Frühstück und Abendessen kaufen die jungen Menschen abwechselnd selbst ein.
Partizipation
Im Berthold-Martin-Haus ist es uns wichtig, jungen Menschen eine Stimme zu geben und ihnen echte Mitbestimmung zu ermöglichen. Ein zentrales Instrument dafür ist der Heimrat. Hier können Anliegen, Wünsche oder auch Beschwerden offen und strukturiert eingebracht werden. Der Heimrat setzt sich aus gewählten Vertreterinnen und Vertretern der jungen Menschen aus den Wohngruppen zusammen und trifft sich regelmäßig mit dem Heimratsberater, der derzeit von einem Mitarbeitenden der Ärztlich-psychologischen Beratungsstelle des Trägers begleitet wird.
Der Heimrat bietet die Möglichkeit, Themen anzusprechen, die den Alltag im Haus betreffen – von Freizeitgestaltung bis hin zu gemeinsamen Regeln. Dabei wird der Heimrat nicht nur als Gremium für Mitbestimmung verstanden, sondern auch als ein niedrigschwelliger Rahmen, um Kritik oder Beschwerden zu äußern. Junge Menschen können über den Heimrat Anliegen weitergeben, die sie nicht direkt mit den pädagogischen oder therapeutischen Fachkräften klären möchten.