Intensivwohngruppen​

Intensivwohngruppen​

Die Intensivwohngruppen der Leppermühle bieten eine hochstrukturierte, ganzheitlich pädagogisch-therapeutische Betreuung für junge Menschen ab 13 Jahren mit komplexen psychischen Störungsbildern. An den Standorten Georgenhammer, Queckborn, Rödgen und Buseck erhalten die Bewohnenden eine individuelle Förderung, die ihnen Stabilität, soziale Orientierung und neue Perspektiven im Umgang mit ihrer Erkrankung eröffnet – mit dem Ziel, Schritt für Schritt zu mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität zu finden.

Standorte der Intensivwohngruppen

  • Georgenhammer – Vier Intensivwohngruppen mit jeweils fünf Plätzen mit identischer Betreuungsintensität, unterschieden in der Altersstruktur (Intensivbereich I).
  • Queckborn – Zwei Intensivgruppen mit je acht Plätzen (Intensivbereich II).
  • Rödgen – Zwei Intensivwohngruppen mit je acht Plätzen (Intensivbereich II)
  • Buseck – Zwei Intensivwohngruppen mit je acht Plätzen (Intensivbereich II) auf dem Kerngelände der Leppermühle

Die Standorte Georgenhammer und Queckborn befinden sich in ländlicher und reizarmer Umgebung nahe Grünberg. Gemeinsam bilden sie eine Einheit, in der die jungen Menschen beider Standorte vernetzte Angebote in Alltag, Therapie und Freizeit nutzen können. 

Die beiden Standorte Rödgen und Buseck nutzen vorrangig die Angebote des Kerngeländes der Leppermühle. Die Wohngruppen in Rödgen sind gegenüberliegend in einem ruhigen Wohngebiet stationiert und bieten eine gute Anbindung an die Stadt Gießen. Die Mobilität in Richtung Leppermühle, Kerngelände, ist gewährleistet. 

Allen jungen Menschen steht ein eigenes Einzelzimmer zur Verfügung. Ergänzt wird dieser Rückzugsort durch gemeinschaftlich genutzte Räume wie Wohnzimmer, Küche, Esszimmer, Bäder, Freizeitbereiche und einen Garten. Ein multiprofessionelles Team aus fünf bis sechs pädagogischen Fachkräften ist rund um die Uhr präsent. Im Rahmen des Kontaktbetreuersystems wird jeder Betreuende von einer festen Ansprechperson begleitet. Die Wohngruppen in Rödgen halten zudem Funktionsräume vor, die für aufsuchende Kontakte im therapeutischen und co-therapeutischen Bereich genutzt werden können.

Zielgruppe

Die Intensivwohngruppen der Leppermühle richten sich an junge Menschen ab 13 Jahren, die mit einer Betreuung in einer Regelgruppe (noch) überfordert wären und einen höheren Bedarf an Struktur, Begleitung und therapeutischer Unterstützung haben.

Betreuungskonzept – Struktur, Therapie & individuelle Förderung

Die Intensivwohngruppen der Leppermühle bieten eine hohe Betreuungsdichte, einen klar strukturierten Alltag und ein multiprofessionelles Team aus Pädagogen, Psychologen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiatern sowie co-therapeutischen Fachkräften.

  • Interdisziplinäres Team: Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen sorgen für eine ganzheitliche Betreuung.
  • Individuelle Förderung: Die Bewohnenden werden gezielt und schrittweise an persönliche Ziele herangeführt – ohne Über- oder Unterforderung.
  • Kleinstschule auf dem Georgenhammer: Eine Außenstelle der Martin-Luther-Schule bietet schulische Förderung für junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf.
  • Internes Arbeitstraining: bietet eine verlässliche Tagesstruktur, stärkt soziale Teilhabe und unterstützt bei der beruflichen Orientierung – als Vorbereitung auf weiterführende Schritte in Richtung Ausbildung oder Beschäftigung.
  • Alltagsnahe Freizeitangebote: Sport, Schwimmen, Stadtgänge & erlebnispädagogische Maßnahmen sowie gemeinsame Gruppenaktivitäten.
  • Intensive Elternarbeit, regelmäßige Familienkontakte und Heimfahrten
  • Hilfe bei der Reintegration in die Familie, Vorbereitung auf internes Stufenkonzept oder Übergang in eine weiterführende Einrichtung.

Therapeutische & pädagogische Angebote auf dem Georgenhammer

Zusätzlich zu den Angeboten auf dem Kerngelände der Leppermühle für die dortigen Standorte:

  • Pferd- & tiergestützte Pädagogik und Therapie: Beziehungsarbeit mit Pferden, Schafen, Ziegen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hühnern und Katzen – durch Kontaktaufnahme, gemeinsame Aktivitäten und Pflege.
  • Ergotherapie: Kreative und handwerkliche Tätigkeiten mit verschiedenen Materialien wie Holz, Metall, Papier, Ton, Speckstein sowie vielfältige Möglichkeiten für Gesellschaftsspiele und musikalische Beschäftigungen.
  • Motopädagogik: Individuelle Sport- und Bewegungstherapie zur Förderung von Motorik, Fitness und Körperbewusstsein.
  • Heilpädagogische Einzelförderung: Förderung von Wahrnehmung, Kommunikation, Selbstwirksamkeit und Feinmotorik.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen lernen die jungen Menschen, ihre individuellen Ressourcen zu nutzen, Selbstvertrauen aufzubauen und soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Ziele der Intensivwohngruppen – Selbstständigkeit & soziale Integration

Das übergeordnete Ziel der Intensivwohngruppen der Leppermühle ist es, die Bewohner bestmöglich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten. Dazu gehören:

  • Emotionale und soziale Stabilität fördern
  • Schulische Entwicklung und Abschlussmöglichkeiten verbessern
  • Alltagskompetenzen und Eigenverantwortung aufbauen
  • Soziale Integration und berufliche Perspektiven schaffen